Freitag, 29. Januar 2016
Superficial Me
lettersoflife, 01:23h
Ich kratze an der Oberfläche. Ich bin nicht oberflächlich, aber unter die Haut bin ich noch nie gegangen. Ich bin wie ein hektisches Reh, das über die Eisfläche eines zugefrorenen Sees schlittert. Ich folge den Spuren der anderen hektischen Rehe. Aber Hektik hat einen noch nie sicher ans andere Ufer gebracht. Und um ehrlich zu sein, will dort niemand wirklich ankommen. Dennoch rennen wir unsere Schlangenlinien, ohne unter die Oberfläche zu blicken. Was uns dabei entgeht, ist unvorstellbar. Ungeahnte Welten, unglaubliches Potenzial. Wir sehen es nicht, weil wir mit hektischem Herumgerehe beschäftigt sind, um etwas zu erreichen, was zwar jeder haben will, ohne dabei aber das Wichtigste zu begreifen: Der Weg zählt. Der Weg, den wir wählen, den wir genau betrachten, in uns aufnehmen sollten - und den wir als obligatorisches Übel hinnehmen.
Wenn wir dann auf einmal von den Spuren der anderen abkommen und auf unberührtem Terrain landen, brechen wir ein. Und dann ist da keine Erkenntnis. Denn wer in medias res landet, wird von lähmendem Eiswasser umschlossen. Da ist keine Erleuchtung, kein Entdecken des Unerfahrenen. Da ist lediglich pure Überforderung. Und am Ende schaffen wir es entweder wieder auf unsere sichere, vorgefertigte Oberfläche - oder ertrinken in einer Welt aus maximalem Potenzial und überschäumenden Möglichkeiten.
Wenn wir dann auf einmal von den Spuren der anderen abkommen und auf unberührtem Terrain landen, brechen wir ein. Und dann ist da keine Erkenntnis. Denn wer in medias res landet, wird von lähmendem Eiswasser umschlossen. Da ist keine Erleuchtung, kein Entdecken des Unerfahrenen. Da ist lediglich pure Überforderung. Und am Ende schaffen wir es entweder wieder auf unsere sichere, vorgefertigte Oberfläche - oder ertrinken in einer Welt aus maximalem Potenzial und überschäumenden Möglichkeiten.
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